IFA Berlin

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IFA Berlin 2018

Ab etwa dem Monat Juni eines jeden Jahres fiebere ich der jährlich statt findenden Internationalen Funkausstellung Ende August entgegen. Ich frage mich manchmal, ob das nicht ein bisschen übertrieben ist, weil ich nicht jede technische Neuerung unbedingt gutheiße geschweige denn erwerbe. Weniger ist manchmal mehr, denke ich. Aber wie geht das zusammen?
Up to date zu sein, finde ich gut. Eine Ahnung zu haben, wo die technische Reise hingeht, ist für mich durchaus sinnvoll. Nur so kann ich mich einordnen.
Beim Besuch dieser großen Fachmesse stelle ich einerseits immer wieder fest, wie einem technische Fortentwicklungen geradezu den Atem rauben und auf der anderen Seite “das Rad“ wieder neu erfunden wird. So erblickte ich vermehrt den guten alten Plattenspieler und sogar die sogenannten Ghettoblaster mit Kassettengerät! standen da. Wahnsinn, man muss nur lange genug leben, dann wiederholt sich vieles.
Nur gut, dass ich meine Plattensammlung und den guten Thorens TD 320 MK III einschließlich Phonovorstufe englischer Bauart eisern bewahrt habe.
Ich sah geschäftig und dynamisch wirkende Menschen im Anzug vor Musikanlagen sitzen und dem Schallplattensound gebannt lauschen. Sag ich ja, wiederholt sich alles.
Na klar, Umsatzzahlen stehen bei den Geschäftsleuten im Fokus, Umsatz, Umsatz, Umsatz. Anders ist das Treiben hinter den schönen Dekorationen der IFA nicht zu deuten. Letztlich stehen die Konsumenten als Gradmesser für die Wirtschaftslage am Ende der Kette. Wir werden geschickt umworben und umsorgt, denn der Konsument entscheidet schließlich über den Erfolg oder Misserfolg eines Produktes.
Ich nehme diese Herausforderung all zu gerne an. Den Atem des Lebens auch auf diese Art zu spüren, bereitet mir Freude.
Vielleicht kommt ja nächstes Jahr die MiniDisc noch einmal in Mode. Ich bin jedenfalls wieder für die IFA gebucht.

Sie werden sehen!

Der Autor: D.E. Nehrig, 03.09.2018